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AutorenbildJulia Ramos

Gesprächs-Training klingt antiquiert, aber stärkt dein Selbstbewusstsein

Gesprächs-Training, oder Rollenspiel, oder praktische Übungen für Gespräche…

Als Mentorin finde ich das super und bin von dem Erfolg des Trainings überzeugt.


Allerdings, als Empfängerin des Trainings sieht die Welt im ersten Moment anders aus.

Da ist es mir auch egal, welches Wort dafür benutzt wird, mein erster Reflex ist tatsächlich jedes Mal: ich würde am liebsten schreiend wegrennen!

Ganz ehrlich: Wenn ich die übende Person bin, dann würde ich mich am liebsten in ein Loch verkriechen und will nicht mitmachen.

Diese künstlich erstellten Gesprächssituationen, in denen meine Anspannung bis in die Unendlichkeit reicht, und noch weiter…

Was soll das denn bringen?


Kennst du diese, oder ähnliche Gedanken, wenn es um das Thema „Gesprächs-Training“ geht? Bisher ist mir noch niemand begegnet, der das Gesprächs-Training als Teilnehmer von Anfang an sofort super toll findet.

Sicher, am Anfang findet das fast jeder nur mäßig gut.

Am Ende sind dann alle begeistert. Sicher, einige sind vielleicht nur gut gelaunt, weil es endlich vorbei ist.

Aber: die meisten freuen sich darüber, weil sie etwas Wichtiges für sich mitnehmen konnten.

Der eine hat vielleicht seinen Gesprächleitfaden getestet und gemerkt, dass er schon richtig gut ist. Der nächste hat sich vielleicht an einer Gesprächssituation ausprobiert, vor der er lange (insgeheim) Angst hatte und hat festgestellt, dass es gar nicht so schlimm war.

Wieder jemand anders hat eine schlagfertige Reaktion auf ein ausgetretenes Thema mitgenommen.


So sehr ich als Teilnehmerin vor Gespräch-Trainings wegrennen möchte, so sehr freue ich mich hinterher, dass ich daran teilgenommen habe. Ich konnte verschiedene Gesprächstechniken ausprobieren und sehen, mit welcher ich mich am wohlsten fühle.

Ich hatte die Möglichkeit nach dem Gespräch bei meinem Partner nachzufragen, wie bestimmte Formulierungen bei ihm angekommen sind. Oder ob ich etwas hätte anders ausdrücken können, damit er mich hätte besser verstehen können.

Wann kann ich so etwas denn bei einem Kunden machen? Bis zu einem gewissen Grad kann ich natürlich meine Kunden um Feedback bitten, aber seien wir mal ehrlich: wie sehr traut man sich, seinen Kunden zu fragen: „Sag mir bitte ganz ehrlich, was du von dem Gespräch hältst.“ Selbst wenn man sich traut und der Kunde auch antwortet, wie neutral kann man das Feedback aufnehmen?

Und genau da liegt einer der Vorteile eines Gesprächs-Trainings: in einer geschützten Atmosphäre kann man sich ausprobieren und erhält wohlwollendes, wenn auch sehr ehrliches, Feedback und kann so an sich und seiner Kommunikationsfähigkeit arbeiten.


Das klingt jetzt alles schön und gut, aber noch bin ich dir schuldig zu erklären, inwieweit ein Gesprächs-Training dein Selbstbewusstsein fördert.

Im Grunde habe ich es schon gesagt, nur nicht direkt benannt.

Du feierst Erfolge in dem Training. Du setzt dich mit deinen Ängsten auseinander und lernst mit ihnen umzugehen. Das Feedback ist wohlwollend und dir wird auch gesagt, was du gut machst. Vielleicht ist es für dich so selbstverständlich, dass es dir gar nicht bewusst ist, was du schon alles richtig toll machst.

Und es gibt deinem Selbstbewusstsein einen Boost, wenn du dafür gelobt wirst, was schon richtig gut klappt.


Der vielleicht weniger offensichtliche Grund liegt darin verborgen, dass du eine Situation erfolgreich gemeistert hast, die die Unbehagen bereitet hat. Es ist das eine, etwas auszuhalten, auch das kann schon ein großer Sieg sein. Aber wenn du danach mit einem guten Gefühl aus der Sache rausgehst, dann steigert das dein Selbstbewusstsein.


Und das führt dann zu der schönsten Kurve, die verbindet: Das Lächeln.

Dazu möchte ich dir im nächsten Artikel mehr erzählen.

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